Was ist Chiropraktik und wie funktionieren Massagen?
Chiropraktik ist eine etwa 5000 Jahre alte Methode, die Gesundheitsprobleme manuell behandelt. Im Zentrum der chiropraktischen Therapie stehen die gestörte oder eingeschränkte Funktion der Wirbelsäule sowie deren Auswirkung auf das Nervensystem und den übrigen Organismus.
Bewegungseinschränkungen im Bereich der Wirbelsäule bezeichnet der Chiropraktiker als „Blockade“, die durch eine minimale Veränderung der Position zweier Wirbel zueinander verursacht werden.
Mit Hilfe von gezielten Handgriffen und Manipulationen wird die Physiologische, also die „normale“ Gelenkbeweglichkeit wieder hergestellt, und damit auch die „normale“ Beweglichkeit des ganzen Körpers.
In Kombination mit der „klassischen“ Chiropraktik lassen sich physiotherapeutische Maßnahmen und gezielte Massagen effektiv zur Behebung von Rückenproblemen und Bewegungsstörungen des Pferdes anwenden. Gezielt bedeutet dabei, genau den Punkt innerhalb des Muskels zu finden, an dem sich die Verkrampfung befindet.
Häufig ist fast der gesamte Muskel angespannt, aber die eigentliche Ursache sitzt an einer anderen Stelle innerhalb dieses Muskels.
Von dieser Stelle geht die übrige Verspannung aus, so dass Physiotherapeuten von so genannten „Stresspunkten“ sprechen. Durch Massage und Lösen dieser Stresspunkte werden mehrere Dinge erreicht:
1. Die Durchblutung des Gewebes wird gesteigert, was den Stoffwechsel an dieser Stelle begünstigt;
2. Die verkrampften Muskelfasern werden gelöst und ihre normale Beweglichkeit wieder hergestellt;
3. Die Schmerzen, die durch die verspannten Muskeln entstanden waren, werden dem Pferd genommen und der Teufelskreis von Verspannung = Schmerz = weitere Verspannungen = weiterer Schmerz usw. wird durchbrochen.
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Myofasziale Verspannung
mit Dry Needling lösen
Schmerzen im Bewegungsapparat sind sehr häufig Ursache von muskulären Problemen, allen voran Triggerpunkte im myofaszialen System.
Triggerpunkte lassen sich jedoch sehr gut mittels Akupunkturnadeln behandeln um den Kontraxktionsknoten zu lösen.
Der Muskel reagiert oft mit einer lokalen Zuckung und es kommt zu einer Entspannung direkt in dem betroffenen Muskel und des umliegenden Gewebes.
Es folgt eine Verbessung des Gewebsflusses und Schmerzlinderung.
Diese spezielle Technik wird Dry Needling genannt und ist eine optimale Ergänzung zum
Behandlungsspektrum des Pferdes.
Blutegeltherapie
Kein Grund zum Ekeln! Blutegel sind hilfreiche und schöne Tiere.
Im Vordergrund der Blutegeltherapie steht ihre gerinnungshemmende Wirkung.
Zusammenfassend wirkt die Therapie:
· gerinnungshemmend
· entzündungshemmend
· durchblutungsfördernd
· schmerzlindernd
· entgiftend
· entstauend
Beim Saugen schüttet der Blutegel mit seinem Speichel (Saliva) unterschiedliche Substanzen aus. Die wichtigsten Wirksubstanzen des Blutegels sind Hirudin, Hyaluronidase, Egline, Bdelline und Calin, letzteres ist verantwortlich für die bis zu 12-stündige Nachblutung der Bisswunde.
Blutegel helfen wirksam bei
· Bänder- und Sehnenerkrankungen (Fesselträgerentzündung, Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung, Kreuzbandbeschwerden, Patellaluxation)
· Gelenkserkrankungen (Arthrose, Arthritis)
· Gallen
· Hufrehe, Hufkrebs, Hornfäule
· Hufrollenproblematik
· Buritis
· Phlegmonen (Einschuss)
· Gleichbeinlahmheiten
· Wirbelsäulenerkrankungen (Kissing Spines)
· Ataxien
· Hauterkrankungen
· Hämatomen
· Muskulärem Hartspann
· Satteldruck
· Ekzemen (Sommerekzem, Mauke)
· Durchblutungsstörungen
· allgm. Verletzungen und schlecht heilende Wunden
· Narben
· OP-Nachsorge
Behandlungsablauf
Die Behandlung des Pferdes dauert in der Regel 60-90 Minuten. Die Blutegel werden an die vorher bestimmte Hautstelle angesetzt. Nach kurzer Zeit beginnen die Egel mit dem Saugvorgang. Hierbei wird der Speichel mit den Wirkstoffen in das Gewebe abgegeben.
Ist der Egel satt, so lässt es sich fallen.
Oftmals tritt schon unmittelbar nach der Behandlung eine deutliche Linderung der Beschwerden ein, die häufig monatelang anhält.